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Eingangsgebäude Deutsches Technikmuseum Berlin

Die zweihüftige Anlage des Anhalter Güterbahnhofs mit zwei der Stadt zugewandten Kopfpavillions und dazwischenliegendem Brückenbauwerk wird in seiner ursprünglichen Volumetrie wieder hergestellt. Die so entstehende breite Platzansicht des Gebäudeensenble ist in der Lage den großzügigen Vorplatz räumlich zu fassen ohne den niederschwelligen Charakter des von unterschiedlichen Verkehrsströmen geprägten Vorfelds zu schwächen. Entwickelt wird ein unscharfes Schattenbild der östlichen linearen Bebauung mit Schwechtenbau, Verbinder und Ladenzeile. Die dreiteilige Gliederung des Schwechtenbaus sowohl in der Vertikalen als auch auch in der Horizontalen, sein erhöhtes Erdgeschoss mit stirnseitiger Eingangstreppe, die differenzierte Ausbildung der einzelnen Geschosse und seine Beletage werden dabei interpretiert in den Entwurf des neuen Eingangsgebäudes übernommen.

Der heiteren Stimmung des urbanen, mit seinen überwucherten Gleisrelikten industriell geprägten Parkumfeldes, wird mit einer leichten, über dem Gelände schwebenden linearen Struktur geantwortet. Die Schwere und all zu ernste Themen werden vor der Tür gelassen. Eingebettet zwischen Park und Ladenzeile entsteht ein Pavillionhaus, das für Stammgäste und interessierte Besucher des DTMB der dritte Ort im Sinne Ray Oldenburgs sein könnte.

Der Entwurf fühlt sich dem Ort mit seiner Geschichte und seiner ehemals industriellen Nutzung, dem Wandel und der Zukunft zugehörig.

Gesucht wurde ein zwischen DTMB und Schwechtenbau vermittelnder Eingang, also kein drittes Haus. Die Charakteristika beider Häuser sind im neuen Eingangsgebäude wiederzufinden. Die städtebauliche und architektonische Gliederung der ehemaligen Bahnhofsanlage ebenso wie die erlebbare, identitätsstiftende Stahlkonstruktion des DTMB. Die Farbe Schwarz der tragenden Stahlkonstruktion und der hüllenden Bauteile vereint in der Pigmentmischung alle Farben, die schon da sind. Das Rot und Grau des DTMB, das Ziegelgelb des Schwechtenbaus, das Grün des Parks und die unendlich vielen Farben der Stadt.

Daten

Realisierungswettbewerb | 2023 | Anerkennung

Nutzung

Eingangsgebäude | Museum

BGF | BRI 
4.371 m2 | 22.964 m3

Ausloberin

Land Berlin vertreten durch
Berliner Immobilienmanagement GmbH

Mitarbeit

Louis Saint Germain, Leonie Achin

Landschaftsarchitektur

BEM Landschaftsarchitekten, München

Tragwerksplanung

beckh vorhammer, München

TGA Planung

Climaplan GmbH, München