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Informationszentrum Georg-Simon-Ohm-Hochschule

Die Fragestellung der Positionierung und Ausbildung des Informationszentrums innerhalb des heterogenen und teilweise ungeordneten Hochschulcampus wird mit einem klaren auf den Ort reagierenden und den Ort zugleich formenden Solitär beantwortet. Der Bedeutung der Aufgabe entsprechend wird ein selbsbewusstes Gebäude entwickelt, das als geistiges Zentrum der Hochschule und darüber hinaus wirken kann.
Abgeleitet vom städtbaulichen Konstrukt und der inneren Logik entsteht ein dominantes Turmgebäude, ein Behälter des Wissens, der von einem betont niedrigen Gebäudesockel umgeben wird, in dem die "dienenden" Räume angeordnet sind.
In seinem turmartigen Inneren entfaltet das Gebäude im Freihandbereich eine offene und gänzlich auf das Ereignis des Lesens und des Lernens ausgerichtete Athmosphäre. Wir greifen auf den Archetypus des Wissenspeichers zurück, da uns hier die Konzentration auf den Innenraum am höchsten scheint. Rythmisiert wird dieser Speicher, dieser gestapelte Raum durch seine versetzten Lufträume, die auch die Fassaden bestimmten. So entstehen offene, fliessende, zugleich doch räumlich definierte "Lesekabinette", die den Maßstab innerhalb der grossen Gesamtfläche bilden.
Den Lesekabinetten zugeordnet werden versetzt angeordnete grossformatige Fenster, die den Turm mit dosiertem Tageslicht fluten. Es ergeben sich so immer hellere Lese- und dunklere Regalbereiche. Der gesamte Turm wird mit einem feinmaschigen Geflecht aus vorgefertigten, eingefärbten Betonfertigteilen verkleidet, die als starrer Sonnenschutz dienen und so den Innenraum in ein athmosphärisches Licht tauchen. 

Daten

Realisierungswettbewerb | 2012 | 3. Preis

Nutzung

Mediathek der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg

BGF | BRI
9.042 m2 | 31.408 m3

Auslober
Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg

Landschaftsarchitektur
el.ch landschaftsarchitekten, Elisabeth Lesche, Christian Henke

Tragwerksplanung
Ingenieurteam Bergmeister, Josef Taferner

Haustechnikplanung
IB Hausladen, Josef Bauer